Es gibt nichts Besseres als Schlittschuhlaufen auf den Eisbahnen der Natur, und die Fans von natürlichem Eis beschreiben es als das, was dem Fliegen am nächsten kommt. Von verborgenen Teichen, die in ruhigen Wäldern versteckt sind, bis hin zu riesigen Seen, in denen sich schneebedeckte Gipfel spiegeln, erlangte das natürliche Eis zum ersten Mal während der Lockdowns im Jahr 2020 große Aufmerksamkeit. Seitdem zieht das Eislaufen in der Natur immer mehr Fans an, die sich in die Schönheit und das Abenteuer verlieben.
Einige natürliche Eislaufflächen sind bekannter als andere. Lake Morey bietet in Vermont (kostenlos) die längste gepflegte Eislaufbahn in den USA, die den gesamten See umfasst. Ähnliche Attraktionen sind der Lake Placid in New York oder der Ice Skating Trail in Arrowhead im Provincial Park in Ontario, der sich durch einen kilometerlangen, dichten, immergrünen Wald schlängelt. Diese sorgfältig gepflegten und zugänglichen Orte sind perfekt geeignet für Familien und Anfänger.
Wenn man sich weiter ins Hinterland wagt, steigen die Anforderungen. Dies erfordert die Fähigkeit, unter winterlichen Bedingungen zu wandern, ein hohes Maß an Eigenverantwortung und die nötige Erfahrung, um natürliches Eis zu beurteilen. Aber es ist auch äußerst lohnend, denn es bietet ein Gefühl von Abenteuer in einer der spektakulärsten Landschaften. Da die Temperaturen weltweit steigen und natürliches Eis immer seltener wird, tauschen sich „Eisjäger“ in den sozialen Medien über die besten Bedingungen aus. Gleichzeitig ist eine Wanderung auf der Suche nach geeigneten Eisflächen wie eine spannende Schatzsuche.
„Häufig findest du nichts. Aber manchmal […] entdeckst du diese tolle spiegelnde Fläche, wie ein Tuch, das sich zwischen den Bergen ausspannt. Und das ist dann einfach unglaublich,“ erklärt Paxon Woelber, Eisläufer aus Alaska, gegenüber dem National Geographic.
Im vergangenen November sorgte eine Periode besonders niedrigerer Temperaturen in Alaska für Eislaufbedingungen, wie sie nur „einmal in zehn Jahren“ vorkommen. Die Oberfläche des Lake Rabbit in der Nähe von Anchorage gefror ungewöhnlich schnell und bildete ein so genanntes „Eisfenster“. Die vollkommen durchsichtige Eisfläche, nur durchzogen von den Spuren der Schlittschuhläufer, bot den Besuchern einen Blick bis zum Grund des Sees. Als sich die Nachricht verbreitete, füllten die Autos den nächstgelegenen Parkplatz, der sechs Kilometer entfernt war. An einem sonnigen Freitag glitten Eishockeyspieler, Eiskunstläufer und sogar Familien mit Kindern und Hunden über das klare Eis. Der Kälteeinbruch verwandelte viele kleinere, abgelegenere Seen in perfekte Eisbahnen und sorgte für eine außergewöhnlich lange Saison.
Laura Kottlowski aus Colorado, eine ehemalige Profi-Eisläuferin, die ihre Liebe zu diesem Sport auf natürlichem Eis wiederentdeckt hat, will die Eisläufer über die Gefahren dieses spektakulären Sports aufklären. Ihre faszinierenden Fotos und Videos verzaubern das Internet, und sie vermittelt damit eine wichtige Botschaft: Um einen schweren Unfall zu vermeiden, sollte man sich niemals ohne geeignete Sicherheitsausrüstung und erfahrene Begleitung auf einen natürlichen, zugefrorenen See begeben.
